Die erste Welle der Revolution im Orbit ist bereits über uns. Nun rollt die zweite und noch größere heran. In wenigen Jahren werden Tausende Satelliten jeden Flecken der Erde mit Breitband-Internet versorgen – und die letzten weißen Flecken der technischen Unerreichbarkeit verschwinden lassen.
Als die amerikanische Kommunikations-Behörde FCC Elon Musk kürzlich die Erlaubnis erteilte, fast 4500 Satelliten zu starten, dürfte sich mancher die Augen gerieben haben. Baut der Mann nicht eine Mars-Rakete? Korrekt. Doch er ist auch an einer Revolution beteiligt, die sich über unseren Köpfen zuträgt.
War’s das mit der Privatsphäre? Mein aktueller Beitrag bei ZEIT Online: www.zeit.de/wissen/2018-05/ueberwachung-satelliten-orbit-erde-elon-musk-datenschutz-weltraum
Die OneWeb-Konstellation wird sich in polaren Orbits bewegen, so dass die erde sich unter ihr hindurchdreht. Quelle: OneWeb
Die Dove-Satelliten, kleine Cube-Sats, fliegen in einem polaren, leicht geneigten Orbit (96 Grad). Unter der wie eine Perlenschnur angeordneten Konstellation dreht sich die Erde hindurch. So erreichen die Satelliten jeden Flecken auf der Erdoberfläche einmal am Tag. Quelle: Planet
OneWeb mit dem illustren Greg Weyler an der Spitze baut eine Konstellation mit etwa 650 Satelliten. Die Satelliten wiegen knapp 200 Kilogramm und operieren in etwa 1200 Kilometer Höhe. Die Firma ist Konkurs gegangen, die Konstellation wird aber voraussichtlich online gehen. Quelle: OneWeb
Kaum etwas, was sich nicht bewegt, bleibt von der intelligenten Software von SpaceKnow unbemerkt: Flugzeuge, Schiffe, Sportboote, Autos … Quelle: SpaceKnow
Bekannt wurde SpaceKnow durch den China Satellite Manufacturing Index, der für den Finanznachrichten-Dienst Bloomberg entwickelt wurde. Hier wertet eine Software Fortschritte von im Bau befindlichen Straßen und Gebäuden aus, um den wirtschaftlichen Zustand des Landes zu beurteilen. Der Index hat es hinsichtlich seiner Glaubwürdigkeit in die etabliertesten Kreise geschafft. In einem Wirtschaftsreport von Blackrock, immerhin der größte Vermögensverwalter der Welt, schreibt Analystin Kate Moore: „Investoren hängen nicht mehr allein von den Daten der chinesischen Regierung ab, um eine Entscheidung zu treffen. … Satellitendaten können die Bereiche identifizieren, die das größte Wachstum versprechen.“ Quelle: SpaceKnow
Aus dem All werden die Schiffsbewegungen in Häfen registriert – natürlich automatisch. Aber auch Bautätigkeiten. Die Algorithmen erkennen, wenn auf einmal Land ist, wo vorher Wasser war. Quelle: SpaceKnow
In dem SpaceKnow per Algorithmus Autos auf Parklätzen identifiziert und zählt, kann die Umsätze der angrenzenden Unternehmen abschätzen. Quelle: SpaceKnow
Der SpaceKnow Night Light Index misst die Lichtintensität in 27 Ländern, um ihr wirtschaftliche Wachstum abzuschätzen. Quelle: SpaceKnow
Trümmerstücke ausgebrannter Raketen, alter Satelliten und deren Reste nach Kollisionen und Explosionen. Solche Trümmer befinden sich hauptsächlich im erdnahen Orbit (LEO), aber auch in höheren Umlaufbahnen wie dem geostationären Orbit (GEO). Quelle: TU Braunschweig / DLR
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